Thema: Prolog? [Titel Unbekannt] Do Jan 06, 2011 1:51 am
Man ich weiß ich weiß, ich bin verrückt. Habe angefangen ein Buch zu schrieben und das wäre dafür der Prolog. Ich würde gerne eure Meinung dazu hören^^"
Spoiler:
Vorwort Ihre Beine fühlten sich an, als wären sie aus Blei. Das Schwert, das sie in der Hand hielt konnte sie kaum noch schwingen, sodass es wohl jeden Moment auf den Boden aufschlagen würde. Ihre Arme wurden von der Kraft verlassen, die sie heben und senken sollte, zum Schlagen und Parieren. Stattdessen sah sie aber auch nur auf die Stelle vor sich, wo sein Körper langsam in sich zusammensackte. Hinunter in das Blut, das kurz zuvor durch die Luft gespritzt war...
Prolog
Der Wind heulte durch das trockene Tal und trug einen Duft heran, der die Welt verändern sollte. Einen Duft, der für manche schrecklich süß und von bestialischer Herkunft war. Einen Duft, den sie verabscheuten. Nur wenige liebten ihn und das waren diejenigen, die sich als erstes mit erhobenen Schwertern in das Getümmel stürzten, es nicht erwarten konnten ihren Feinden den Kopf abzuschlagen. Es gab nur wenige, doch diese wenigen, waren meistens die Herrscher über die vielen, die diese Art von Genugtuung verabscheuten und lieber andere Wege als Lösungen eingeschlagen hätten. Nur wenige Meilen von einer kleinen Siedlung, die an ein fruchtbares Fleckchen mit Wald grenzte, entfernt befand sich jenes Schlachtfeld, auf dem abertausende von toten Körpern lagen, an denen die Aasgeier mittlerweile schon zwei Tage nagen durften und es wahrscheinlich noch mindestens eine Woche tun konnten. Den Bewohnern dieser Siedlung war dieser unausstehliche Geruch, der in ihre Richtung einschlug, nicht fremd- nein, im Gegenteil: In letzter Zeit war es für sie zur Gewohnheit geworden. Es gab so viele Schlachten und so viele Tote…. Und trotzdem. An diesem Tag war irgendetwas anders. Man wusste nicht, was es war, aber jeder- absolut jeder- spührte es. Und auch jeder wusste, dass es nichts Gutes war.
Der Mann trat von draußen, wo die Mittagssonne auf die kleine Siedlung Kami hinunter brannte, in das kühle kleine Häuschen, in dem das wichtigste war, was es für ihn gab: Seine hochschwangere Frau, bei der es jeden Moment so weit sein konnte, dass sie das Kind gebar. Er streifte seine Schuhe ab und stellte sie neben dem kleinen Schränkchen, welches im Eingangsbereich für Schuhe und dergleichen zu finden war. Dann überwand er eine Stufe und ging auf dem kühlen Boden, der mit Brettern ausgelegt war, in Richtung Schlafzimmer. Im Gang, den er entlanglief, sah man keine Bilder oder sonstigen Schmuck an den Wänden hängen. Nein, so etwas konnte sich die arme Familie nicht leisten. Lediglich am Ende des Ganges war ein kleines abgenutztes Schränkchen, auf dem eine alte Vase mit Blumen stand. Mehr konnten sie sich nicht wirklich leisten, sodass der Mann froh war, dass sie ein Dach – und sei es, wie hier, aus Stroh - über dem Kopf hatten und die nötigsten Möbel im Haus standen. Immerhin konnte er seiner liebreizenden Frau das Nötigste bieten und sie waren glücklich. Langsam und vorsichtig, damit er sie nicht unnötig erschreckte hatte er sogar vorher angeklopft und gewartet, bis man es ihm gestattete in das Zimmer zu gehen, öffnete er die Tür. Das erste, auf das sich sein Blick senkte, war natürlich seine geliebte Frau, die mit geschlossenen Augen in dem kleinen hölzernen Bett mit dünner Matratze lag. Die Frau, die neben ihr am Bettrand saß und ihre Hand hielt, war eine Hebamme und sah ihn ernst an. Der Mann wusste gleich, dass es nichts Gutes zu bedeuten hatte und schluckte, während er sich näherte. Es knarrte, da das Holz, mit welchem der Boden im ganzen Haus ausgelegt war, schon sehr alt war. Seine Großeltern waren bereits in diesem Haus geboren worden und auch gestorben. Die ein wenig löchrigen und dünnen Vorhänge vermieden nur spärlich, dass von den Fenstern her Licht in den Raum fiel, weshalb er sich wieder schrecklich fühlte, da er seiner Frau wirklich nichts angenehm machen konnte. „Sie ist sehr schwach und fiebrig. Bevor du gekommen bist, hatte sie die erste Welle der Wehen- das Kind könnte jeden Moment kommen.“, erklärte die Hebamme sachlich und strich dabei vorsichtig über die Hand der Frau, welche erschöpft in ihrem Bett lag und die Augenbrauen kräuselte, als ob sie etwas schlechtes Träumen würde. Der kniete sich neben sie auf das Bett, flehte darum, dass sie die Geburt überleben würde. Die meisten der Frauen hier in Kami überlebten die Geburt nicht, sodass es nur zwei oder drei Frauen über dem dreißigsten Lebensjahr gab und die starben dann meist bei späteren Geburten. Er betete dafür, dass seine Frau nicht ein solches Schicksaal erleiden musste. Er brauchte sie, war abhängig von ihr. Ohne sie könnte er kein normales Leben mehr führen- er könnte ohne sie gar nicht mehr glücklich sein oder gar leben. Sie war sein Ein und Alles und das Kind, welches sie ihm heute schenken würde auch. Als sie noch am Anfang ihrer Schwangerschaft stand, hatten sie sich ausführlich darüber unterhalten, was sein würde, wenn ihr Leben dem ihres Kindes gegenüber stehen würde. Damals hatte er so etwas gar nicht hören wollen und hatte sie einfach nur im Arm gehalten, ihr gesagt, dass alles gut werden würde. Nun lag sie aber vor ihm, wie eine Leiche und beide wussten sie wohl in diesem Moment, dass sie das Kind retten würden. Sie wusste es, weil sie eine werdende Mutter war und er wusste, dass sie es so wollte. Nie würde er seiner geliebten Frau wiedersprechen. Schon von ihrer Kindheit an, hatte sie sich immer um die jungen Menschen im Dorf gekümmert. Sie hatte ihnen bei all ihren Problemen geholfen, war sehr beliebt bei ihnen gewesen- das war sie auch heute noch. Man konnte sich eigentlich keine bessere Mutter als sie vorstellen. Immer waren die Kinder um sie herum gestanden, wenn sie von einem Gang in den Wald zurückkam, wo sie Pilze oder Kräuter gesucht hatte. Dann hatte sie immer extra wohl riechende, nicht giftige, Pflanzen mitgebracht und schenkte sie ihnen, worüber sich die Kinder immer sehr freuten. Doch in letzter Zeit hatte er beobachtet, wie die Ältesten des Dorfes sie mit finsteren Blicken gemustert hatten, wie sie nicht hingeschaut hatte. Warum, wusste er nicht. Er hatte keine Ahnung, warum sie sich auf einmal ihr gegenüber so verhielten, als sie schwanger geworden war. Doch das alles sollte ihn nun nicht interessieren. Das einzige was zählte, war seine geliebte Frau und die Tatsache, dass sie heute ihr Kind gebären würde. Heute war der wichtigste Tag in seinem Leben- wobei er noch nicht wusste, in welch einem Desaster und in welch einer Katastrophe er enden würde…
Es war gegen fünf Uhr nachmittags, als ein heftiger Schrei der Schmerzen sich seinen Weg durch das Haus bahnte, sodass man ihn wahrscheinlich außerhalb hatte hören können. „Pressen, Mira! Du musst pressen!“, rief die Hebamme, welche an dem anderen Ende ihres Körpers saß und zusah, wie sie langsam und unter allem Einsatz ihrer Kräfte das Kind zur Welt brach. Der Mann hielt seiner Frau die schwache, bleiche Hand. Er konnte nicht zusehen, wie sie vor Schmerzen schrie. Dieser Anblick war für ihn unerträglich. Warum in alles in der Welt musste die Geburt einer Frau solche Schmerzen bereiten? Warum nur? Er drückte ihre Hand fester, um ihr zu zeigen, dass er an ihrer Seite war und auch immer an ihrer Seite sein würde. Wieder schrie seine Frau und bäumte sich ein wenig auf. „Es kommt! Noch einmal! Du schaffst das, Mira! Ich weiß es! Komm schon!“, rief die Hebamme am Fuß des Bettes und hatte bereits ein Wickeltuch in ihren Händen. Ihre Hand fühlte sich so heiß an, als ob sie verbrennen würde. Er konnte sich gar nicht ausmalen, was für Schmerzen sie gerade haben musste. Dann, ein letztes Mal, schrie sie auf und presste so stark sie konnte, bis sie schließlich erschöpft in ihr Bett zurücksank. Die Hebamme hatte kurz darauf etwas in ihren Händen, was sie fürsorglich umwickelte. War das sein Kind? Das Kind, welches er mit seiner Frau gezeugt und auf das sie sich so gefreut hatten? Er konnte es gar nicht glauben. Das Glück überkam ihn und er wandte sich zu seiner Frau, gab ihr einen Kuss auf die Hand- wobei er es merkte. „Marian! Sie-Sie- Sie atmet kaum noch!“, rief er erschrocken aus. Die Hebamme hielt sofort inne und sah zu der Frau, welche sich nur noch kaum merklich rührte. Sie wusste, dass sie nichts für Mira tun konnte. Sie wusste, dass das nicht in ihrer Macht stand und genau das konnte man aus ihrem Blick lesen. „Nein…. Nein…. Nein, nein, nein!“ Er setzte sich zur ihr aufs Bett, hielt ihren Kopf in seinen Händen. Er küsste ihre vollen, aber nun farblosen, Lippen, flehte sie an, dass sie ihn nicht verlassen möge. „Mira, das kannst du mir nicht antun! Ich liebe dich… ich brauche dich… Wir brauchen dich!“, flehte er immer wieder, doch der Zustand seiner Frau besserte sich nicht. Die Hebamme hatte sich weggedreht, da sie wusste, dass es keine Hilfe mehr gab. „Ken…?“ Eine leise, schwache Stimme hauchte den Mann an und er hob seinen Kopf, sah in die grünen Augen seiner Frau, deren nasses schwarzes Haar ihr ins Gesicht gefallen war. „Ken…“, hauchte sie erneut und sah ihn mit ihren gütigen, liebevollen Augen an, in die er sich zuerst verliebt hatte. „Bitte…“ Er schüttelte den Kopf. Sie konnte ihn nicht verlassen! Das konnte sie doch nicht tun! Er liebte sie doch! Um nichts in der Welt wollte er sie und das Kind verlieren! „Nein! Fang nicht so an! Du wirst leben! Hörst du? Alles wird wieder gut!“ Die Panik in seinem Blick, die Angst vor dem Verlust- beides konnte man genau erkennen und so tat es auch Mira, welche schwach nach der seiner Hand griff, die neben ihr auf dem Bett stützte. „Nein… bitte… hör mir zu, Ken…“ Ihr selbst brach es das Herz, ihn so zu sehen. „Mein geliebter Ken… bitte… pass auf unser Kind auf… du bist… so ein toller Vater…“ Die ersten Tränen bildeten sich in ihren Augen und schon bald flossen die ersten an ihren heißen Wangen hinunter. „Ich wünschte… wir hätten mehr Zeit gehabt… Ich liebe dich….“ Mit diesen Worten, als ob sie alles gesagt hätte, schloss sie langsam die Augen. Ken, der Mann, flehte sie erneut an, sie nicht zu verlassen, doch es half alles nichts. Ihre Atemzüge wurden schwächer, bis sie schließlich ganz aufhörten und sie sich nicht mehr regte. Mit geweiteten Augen sah er seine Frau an, konnte es nicht glauben, dass sie nun von ihm gegangen war. Seine geliebte Frau hatte ihn alleine gelassen! Warum war er nicht schneller her gekommen? Er hätte noch länger mit ihr zusammen sein können! Warum hatte er manchmal mit Leuten aus dem Dorf geredet, an statt bei ihr zu sein? Alles diese Zeit kam ihm nun verschwendet vor. Heulend nahm er sie ein letztes Mal in seine Arme, drückte sie fest an sich- als ob sie da zurückholen könnte. Aber das konnte es nicht. Das wusste er selbst, doch glauben wollte er es nicht. Ohne seine Frau. Ein Leben ohne seine Frau konnte er sich einfach nicht vorstellen… „Wie soll das Mädchen heißen?“, fragte die Hebamme hinter ihm mit einer so gütigen Stimme, dass sie der eines Engels gleichen könnte. Ken drehte sich überrascht um und erblickte zum ersten Mal sein Kind, das er vor Kummer schon fast vergessen hatte. Wie nur hatte er es vergessen können? Es war doch das, was ihm seine Frau vermacht hatte. Das, was sie bat, ihn zu beschützen. Ihr letzter Wunsch wurde von diesem kleinen Menschen verkörpert, der die Welt noch gar nicht kannte. Sie hatten sich ein Mädchen gewünscht und nun hielt er es in den Händen. Ein Mädchen, dessen Schreie er zuvor vor Kummer und Trauer ausgeblendet hatte, automatisch. „Ssssh…. Es ist gut, Papa ist da…“, murmelte er schwach und konnte nicht verhindern, dass Tränen erneut seine Wangen hinunterliefen. Die Hebamme, die neben ihm stand, legte ihm die Hand auf die Schulter als Zeichen ihres Mitgefühls. Sie selbst hasste es mit anzusehen, wie die Ehemänner ihre Ehefrauen im Kindesbett verloren. Es brach ihr schon fast immer aufs Neue das Herz. „Ari…“, sagte Ken dann und drückte das Kind an seine Brust. „Ihr Name ist… Ari…“, wiederholte er und dachte dabei an seine Frau, die sich diesen Namen gewünscht hatte. Das Baby öffnete kurz die Augen, wonach es wieder anfing zu schreien, sich aber mit der Zeit beruhigte. Ken hatte ein Lächeln im Gesicht: Ari hatte die Augen ihrer Mutter. Diese schönen leuchtend grünen Augen…
Die Nacht war über Kami hereingebrochen. Ein heftiger Wind wehte, der den Geruch der Schlachtfelder in das Dorf trug- und auch das Geräusch von Reitern, die im Mondschein auf bullenartigen Wesen in dessen Richtung galoppierten. Viele hatten Rüstungen aus Leder, die nur spärlich Schutz boten, sie aber beweglich machten. An ihrer Hüfte trugen die meisten ein Schwert, manche aber auch nichts und dann auf ihrem Rücken eine Armbrust oder einen Pfeilköcher. Die Tiere, oder mit treffenderem Begriff ausgedrückt: die Bestien, auf denen sie ritten glichen in etwa Stieren. Sie hatten eine dunkelrote Haut, die im Mondlicht schimmerte. Ihre kräftigen Beine hallten vom Boden wieder, wenn sie auf diesen aufkamen. Der Schwänze dieser Kreaturen- jede hatte drei- waren schwarz wie die Nacht. Genauso wie ihr Kopf, in denen die Augen rot glühten. Sie sahen aus, als kämen sie aus der Hölle. An ihrer Spitze ritt ein Mann, der eine lederne, schwarze Hose trug und ein purpurnes Gewand, welches diese teilweise bedeckte. Seine Brust war in einem tiefen V-Ausschnitt unbedeckt. Er ritt auf der Größten der Kreaturen. Sein schwarzes Haar glänzte im Mondlicht und die braunen Augen sahen zielstrebig auf den Weg gerade aus. Sein Schwert trug er auf dem Rücken in einer dunkelroten Scheide, welche massiv zu sein schien- genau wie das Schwert selbst. Seine spitzen Eckzähne traten hervor, als er das Dorf erblickte und den Befehl zum Angriff gab.
Ken hatte Ari in das kleine Bettchen gelegt, das er selbst aus altem Holz gezimmert hatte. Seine Frau durfte dann bestimmen, welche Verzierungen er eingravieren sollte und hatte sich gefreut, als es fertig war. Gefreut. Er würde zu gerne wieder ihr Lachen vernehmen. Wenigstens ein letztes Mal. Schon jetzt vermisste er seine Mira und ihre Anwesenheit im Haus, wenn er nach Hause kam. Er hatte gedacht, sie würden eine glückliche Familie werden, würden in diesem Haus lachen und zusehen, wie Ari langsam zu einer jungen Frau heranwuchs. Wie gerne er dieses Ereignis doch mit Mira erlebt hätte. Er wünschte, sie könnte zusehen, wie Ari aufwuchs. Doch das war ihr und ihm nicht vergönnt gewesen. Sie war gestorben, von ihm gegangen- mit der Bitte, dass sie auf Ari aufpassen sollte. Oh und das würde er auch. Er würde das Kind, welches Mira mit ihren letzten Atemzügen zur Welt gebracht hatte, mit seinem Leben verteidigen. Das hatte er sich bereits am Kindesbett geschworen. Plötzlich hörte er Rufe von draußen und sah, als er die Tür aufmachten, Fackeln, mit denen wild durch das Dorf gerannt wurde. Alles war in heller Aufruhr und aus der Ferne blies jemand in das große Horn, welches im Ausguck der kleinen Siedlung lag und nur im Notfall benutzt wurde. Fluchend biss er sich auf die Lippen. Warum musste das gerade jetzt geschehen? Warum musste das Dorf gerade jetzt überfallen werden? War das die erste Probe, in der es galt, Ari zu beschützen? War das die Probe, die man ihm auferlegt hatte? „Ken!“ Ein Mann kam angerannt und hatte ein Mistgabel in seinen Händen: Es war Erak, der Bauer des Dorfes, der sie mit Milch versorgte und ein guter Freund von Ken war. „Du und Mira müsst verschwinden! Ein-“ Ken schüttelte den Kopf und sah seinen Freund traurig an. „Mira ist bei der Geburt gestorben. Ari hat überlebt.“, antwortete er und sah kurzzeitig gedankenverloren auf den Boden. „Das tut mir Leid… und es tut mir auch Leid, dass ich jetzt gefühlskalt klinge, aber mach dich vom Acker, Ken! Hier ist gleich die Hölle los! Man hat Reiter vor dem Dorf gesichtet, die mit erhobenen Schwertern angreifen! Sie sind jede Sekunde hier im Dorf! Also nimm dein Mädchen und verschwinde!“ Was sagte er da? Reiter? Mit erhobenen Schwertern? Panisch verleitete ihn der Instinkt eines Vaters dazu, seine Tochter sofort zu holen und sie in Sicherheit zu bringen. „Die anderen Frauen schicken wir in den- Oh mein Gott!“ Der plötzliche Ausruf von Erik galt dem, was er gerade mit eigenen Augen gesehen hatte: Der erste Reiter war aufgetaucht, als gerade eine Frau mit ihrem kleinen Sohn und einem kleinen Baby in den Wald fliehen wollte, der an das Dorf grenzte. Er hatte in einer fließenden Bewegung ausgeholt und im nächsten Moment rollte der Kopf der Frau über den Boden. Der Körper sackte in sich zusammen, während aus dem Schwert Flammen quollen, die sich über den Jungen her machten, der in Schmerzensschreien wortwörtlich verbrannte. Ohne Zögern holte der Mann erneut aus und erstach das Baby, welches er dann mit einem kurzen Ruck aus seiner Schwertscheide stieß, in dem er es gegen die Hauswand warf. Nun waren die ersten frei Dorfbewohner gestorben. „MACH DAS IHR WEG KOMMT!“, rief Erak erneut und der versteinerte Ken bekam dadurch neues Leben in seine Beine. Wieso brachten sie Kinder um?! Normalerweise verschonten sie diese doch, um sie zu versklaven! Das hatte er doch gehört! War es falsch? Oder waren sie sogar hinter den Kindern und Neugeborenen her? Wie konnte man nur so grausam sein?! Panisch rannte in das Zimmer, in Ari nun schrie. Er nahm sie in den Arm, drückte sie fest an seine Brust. Warum passierte das alles? Was war heute nur für ein Tag? Erst starb seine geliebte Frau bei der Geburt und dann wurde noch das Dorf angegriffen von Leuten, die hinter den Kindern und Frauen her waren? Was ging hier nur vor sich? Was geschah nur? Von außen hörte man die Schreie der Dorfbewohner. Eigentlich musste er mit ihnen kämpfen und sie nicht im Stich lassen, in dem er nicht mit ihnen kämpfte, doch das konnte er in diesem Moment nicht. In diesem Moment zählte für ihn nur seine Tochter Ari, die er in Sicherheit bringen musste. Das hatte er seiner Frau auf ihrem Sterbebett versprochen. Nein, er konnte nicht hinaus gehen und kämpfen und Ari alleine lassen. Ja, er wüsste genau, wie das enden würde: Sie hatten Schwerter und einer von ihnen hatte sogar ein Element inne, was nur die mächtigsten Schwertkämpfer hatten. Zusätzlich zögerte dieser Kerl nicht, die Leute abzuschlachten. Er tat es wie ihm beliebte. Also wie konnte er dort hinaus gehen in dem Bewusstsein, dass er innerhalb von maximal zwei Minuten sterben würde? Dann wäre Ari hier alleine in der Wohnung und ihnen ausgeliefert und das konnte er nun wirklich nicht zulassen. Er würde sie beschützen, um jeden Preis.
Hinter sich hörte er Erak laut schreien, der offensichtlich gerade dem Tod vorgeführt wurde. Sein Leben war vorbei- wie das so vieler Leute gerade. Mit dem Baby in den Armen rannte er quer durch das kleine Haus. Nun hieß es in den Wald kommen, ohne, dass man entdeckt wurde. Aus der Küche hatte er sich noch ein Messer mitgenommen- als ob dies jemals etwas nützen würde, wenn er diesem Mann gegenüberstand, der so einfach Kinder abschlachtete. Oh ja, er hasste solche Menschen und hoffte, dass die kleine Ari ihnen nie begegnen würde. Sie sollte ein schönes Leben haben, eine Liebe finden und eine Familie gründen- am besten irgendwo, wo sie nie Kontakt mit solch einem Massenabschlachten haben würde. Plötzlich hörte er, wie hinter die Eingangstür des Häuschens eingeschlagen wurde und jemand etwas rief, das er ignorierte, da er die Scheibe eines Fensters gerade zertrümmerte. „Dort hinten!“, hallte es durch den Gang und an dessen anderen Ende sah Ken schon zwei Kämpfer auf ihn zu stürmen. Er ging schnell ein paar Schritte zurück und sprang hinaus aus dem Fenster, wobei Ari noch lauter schrie- das war ein ganz schlechtes Timing, welches die Kleine hier an den Tag legte. Ken rollte sich wieder so schnell es ging auf die Beine und sprang dann einen Satz nach vorne, wodurch er einer Art Detonation aus Energie auswich, die einen kleinen Krater an jener Stelle übrig ließ. Dann rannte der frisch gewordene Vater so schnell es nur ging in den Wald, der nicht weit entfernt von seinem Haus war, hörte hinter sich die Soldaten und den Hauptmann fluchen, welche nun die Verfolgung aufnahmen. Er kämpfte sich durch das Geäst, sprang über große Wurzeln. Zwar war er immer schon schnell gewesen und von guter Ausdauer, doch die Soldaten schienen mühelos sein Tempo halten zu können und holten sogar auf. „Pass auf unser Kind auf.“ Er konnte Miras Stimme in seinem Kopf wiederhallen hören und erinnerte sich an ihren liebevollen Blick, den sie ihm dabei geschenkt hatte. „Pass auf unser Kind auf.“ Ja, er hatte es ihr versprochen und dieses Versprechen musste anscheinend schon jetzt in die Tat umgesetzt werden. Er hatte geschworen, dass er Ari um jeden Preis beschützen würde. Nur… Nur hatte er sich gewünscht mehr Zeit mit Ari verbringen zu können. Sie war noch nicht einmal einen Tag alt und er musste sie schon verlassen. Wieso war es ihm nicht vergönnt ihr beim Aufwachsen zusehen zu können? Wieso durfte er nicht ihren ersten Verehrer in die Flucht schlagen? Wieso durfte seine Frau nicht auch dabei sein? Wie sollte sich die Kleine in dieser Welt zurechtfinden? Ohne Eltern… Wer sollte ihr sagen, was sie nicht tun durfte? Wer sollet ihr zeigen, wie man die alltäglichen Dinge machte? Warum nur konnte er einfach nicht länger bei ihr sein? Die Welt hatte sich offenbar gegen ihn verschworen, aber nun Schluss damit! Ken hob Ari leicht hoch, sodass er ihr in die Augen schauen konnte. Mit einem Lächeln im Gesicht sah er sie an. „Ich liebe dich, kleine Ari. Ich habe deine Mutter geliebt. Ich werde nun zu ihr gehen…. Du sollst nur wissen, dass dich deine Eltern geliebt haben und immer bei dir sein und auf dich aufpassen werden… Ich würde dir am liebsten noch Ratschläge geben, aber ich glaube davon hätte deine Mutter mehr verstanden- vielleicht wäre ich doch nicht so ein guter Vater geworden, was?“ Er blickte in die treuen grünen Augen, die ihn anzuflehen schienen bei dem Kind zu bleiben, das gerade alles verlor, was ihm im Unterbewusstsein schon lieb und teuer war. „Ich liebe dich, meine Süße.“ Mit diesen Worten beschleunigte Kenta seinen Schritt, sprintete so schnell über das Geäst und alle Hindernisse, dass er ein wenig Vorsprung gewann. Er lief mit Absicht in eine Sackgasse, die ein gutes Versteck beherbergte. Dort wickelte er das Baby gut ein und versteckte es im Gebüsch. Kurz noch einmal lächelte er, bis er sich schließlich umdrehte und nur mit einem Küchenmesser bewaffnet die anderen ablenkte.
„Ich liebe dich, kleine Ari“ Dies war alles, was der Wind an diesem Tag an Gutem davontrug.
Takeru
Anzahl der Beiträge : 170 Alter : 32 Stimmung : Bad Boy Ninja aus : tokyo
Thema: Re: Prolog? [Titel Unbekannt] Do Jan 06, 2011 6:15 pm
Wie gestern versprochen hab ich ihn mir heute durchgelesen =D
Und ich bin echt begeistert o0 Bin normal nicht der Typ der viel Bücher oder so liest (nja Mangas schon ) Und muss sagen, dass das echt gut geworden ist, nur weiter so =D
Thema: Re: Prolog? [Titel Unbekannt] Do Jan 06, 2011 9:39 pm
Also gut dann darf ich mich hier auch mal zu Wort melden und das erste was ich dazu sagen will ist: Gefällt mir soweit ganz gut, aber...mach dir nichts draus, ich finde immer irgendwas....es gibt einige Stellen, an denen du kleine Sachen hast, die sich ein wenig komisch anhören (ich guck wenn ich Zeit habe noch mal durch und schreib es dir genau) und an anderen Stellen hatte ich das gefühl sie irgendwo schon mal gehört zu haben. Vor allem dieser Satz mit dem Duft der die Welt verändern sollte...täusch ich mich oder kam das am Anfang von Eragon so ähnlich vor?? Aber wie schon zu Beginn gesagt hört es sich sehr schön an und du kriegst jetzt von mir die aufgabe weiter zu schreiben. Ich habe angefangen zu lesen, ich will weiterlesen, also hop hop (hier würde eigentlich so ein cooler Peitschensmily stehen)....so mehr fällt mir gerade nicht ein, außer das ich warte, weil ich gerade keine guten Bücher zur Hand habe^^.
Hirako Shinji
Anzahl der Beiträge : 329 Alter : 31 Stimmung : :)